Die Bellevue Baptist Church in der Gemeinde Cordova in der Nähe von Memphis ist seit über 50 Jahren innovativ in der Fernsehübertragung ihrer Gottesdienste. Jetzt stellt die Kirche von SD auf Full HD file-basierte Produktion und Postproduktion um, wobei vier zweikanalige Cinedeck RXs das Herzstück eines neuen, optimierten Workflows bilden.
Die Bellevue Baptist Church wurde 1903 als Ein-Raum-Mission mit einer Steinkapelle am Stadtrand von Memphis gegründet, nachdem das Mitglied Fannie Jobe ihr 1.000 Dollar geschenkt hatte. Heute, 110 Jahre später, ist die Bellevue Baptist Church mit rund 30.000 Mitgliedern zu einer der größten Gemeinden der Southern Baptist Convention herangewachsen. Im Hauptsaal der Kirche, der sich auf einem 377 Hektar großen Gelände befindet, finden 7.000 Menschen Platz, die an den sonntäglichen Gottesdiensten, Konzerten und anderen besonderen Veranstaltungen teilnehmen.
Am 5. Januar 1958 war Bellevue die erste Kirche der Welt, die ihre Gottesdienste mit einer eigenen Fernsehanlage übertrug. Unter der Leitung von Pastor Ramsey Pollard setzte die Kirche die Übertragung von Gottesdiensten fort und rüstete 1970 auf Farbkameras und -geräte um. Die Sendungen von Bellevue haben sich seither zu einem internationalen Dienst ausgeweitet, der über das Internet und über christliche Fernsehnetzwerke wie den Fernseh- und Radiodienst Love Worth Finding im ganzen Land und weltweit verbreitet wird. Die verschiedenen Programme sind auch auf DVD erhältlich.
Im Sommer 2012 traf die Medienabteilung der Kirche die Entscheidung, von SD auf eine vollständig filebasierte HD-Produktion und -Postproduktion umzusteigen, und setzte dazu Cinedeck RX-Recorder ein.
"Wir haben mit dem Cinedeck RX viele Vorteile entdeckt, allen voran die Geschwindigkeit und Effizienz des Arbeitsablaufs in der Redaktion", sagt Video-Editor Noah Sidhom. "Jetzt haben wir viel mehr Zeit für die Feinabstimmung des Endschnitts unserer Programme. Letztendlich können wir Produktionen in viel kürzerer Zeit auf einem viel höheren Niveau fertigstellen als in der Vergangenheit."
Die Nutzer: Noah Sidhom Videoredakteur, Larry Anderson Leiter der Medienproduktion
Larry Anderson leitet die Medienabteilung von Bellevue und führt Regie bei den Sonntagssendungen und einer Reihe von Sonderproduktionen. Bevor er zum Bellevue-Team kam, war er als Fernsehredakteur bei Love Worth Finding Ministries tätig. Außerdem war er mehrere Jahre lang als Freiwilliger in der Fernseharbeit von Bellevue tätig. Er hat einen BA-Abschluss in Kommunikation von der University of Memphis.
Tie Herausforderungen: Übergang von SD- zu HD-Workflows, Back-up-Sicherheit und schnelle Programmbereitstellung für Internet- und Rundfunkkanäle
Larry Anderson, Leiter der Medienabteilung der Baptisten in Bellevue, erläutert die wichtigsten Probleme, mit denen die Organisation konfrontiert war, nachdem sie sich für den Übergang von SD zu einer vollständig filebasierten HD-Produktion und Postproduktion entschieden hatte:
"Wir hatten mehrere Jahre lang Sony DVCAM und DigiBeta verwendet, aber sie fingen an, uns im Stich zu lassen. Die Reparaturen und die Gesamtkosten für die Aufrechterhaltung dieses Arbeitsablaufs wurden immer teurer. Wir erkannten, dass es an der Zeit war, einen grundlegenden Blick auf unsere gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen zu werfen und den besten Weg zu finden, um schrittweise einen modernen, bandlosen, dateibasierten HD-Workflow einzuführen und gleichzeitig unsere alte SD-Ausrüstung optimal zu nutzen."
"Wir waren jedoch mehr als nur ein wenig nervös, uns von den Bändern zu verabschieden und uns ausschließlich auf Festplatten zu verlassen. Daher war es unabdingbar, Sicherungskopien mit zuverlässigen, redundanten Aufzeichnungen des Materials zu haben. Außerdem wollten wir sehen, wie wir die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit eines dateibasierten Workflows nutzen können, um Programme für die Ausstrahlung im Internet und in christlichen Fernsehsendern vorzubereiten."
Die Lösung: Vier Zweikanal-Cinedeck RXs
Dementsprechend begannen Anderson und Sidhom, dateibasierte Workflows und Kameraaufzeichnungssysteme zu untersuchen. Sidhom erinnert sich: "Wir sahen uns zunächst einen Rekorder (KiPro) eines anderen Herstellers an. Aber als wir uns den Workflow genauer ansahen, stellten wir fest, dass es erhebliche Probleme gab. Zum Beispiel haben wir immer noch SD-Quellen, und das Gerät, das wir untersuchten, zeichnete nur in einem HD-Format auf. Das hätte bedeutet, dass wir unser gesamtes Filmmaterial hochkonvertieren müssten, was nicht in Frage kam.
"Selbst wenn wir einen HD-Workflow hätten, verwendet der andere Rekorder feste, interne SSDs - wir hätten also nach jeder Aufnahme die Festplatte ausstecken, sie wieder an den Avid anschließen und das Material übertragen müssen. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Material noch nicht in einem echten nativen Avid-Format vorgelegen, mit dem wir es hätten bearbeiten können. Wir hätten also immer noch Zeit für die Transkodierung gehabt. Alles in allem wäre dieser Workflow nicht effizienter gewesen als die band- und plattenbasierten Workflows, die wir bereits verwendeten.
Anderson und Sidhom entdeckten dann Cinedeck RX, bekamen eine Demo und sagten, dass sie von dem Workflow und den Möglichkeiten, die es bietet, sofort beeindruckt waren.
"Im Gegensatz zu anderen Aufnahmesystemen unterstützt der RX sowohl SD als auch HD in ein und demselben Gerät - perfekt für uns", sagt Sidhom. "Darüber hinaus kann er Material in dem von uns benötigten nativen Avid-Redaktionsformat liefern, und seine SAN-Konnektivität hat das Potenzial, sich äußerst positiv auf unsere Fähigkeit auszuwirken, fertige Programme schnell zu bearbeiten."
Die Bellevue Baptist Church bestellte vier Zweikanal-Cinedeck RX-Kameras und setzte sie ein. Jeder der drei 90-minütigen Sonntagsgottesdienste wird von sechs Sony EX10 ISO-Kameras aufgezeichnet, die 480i aufnehmen. Die Ausgabe jeder ISO-Kamera wird auf drei RX-Recordern auf einzelnen SSD-Slides aufgezeichnet, während zwei separate Zeilenschnitte auf den SSD-Slides des vierten RX aufgezeichnet werden. Alle Kanäle werden als MPEG-IMX mit einem MXF-OP-Atom-Wrapper für die Avid Symphony-Redaktion aufgezeichnet. Jedes Cinedeck ist außerdem über Gigabit-Ethernet direkt mit dem gemeinsamen Avid-Speicher, einem 24 TB Facilis Terrablock SAN, verbunden. Mehrere Audiokanäle sind in den SDI-Stream eingebettet und werden ebenfalls vom Cinedeck RX aufgezeichnet.
Dieser Workflow führt zu doppelten Kopien der Medien - auf Cinedeck SSDs und im SAN - zur Sicherheit und ermöglicht es der Redaktion, mit der Bereinigung des Leitungsschnitts zu beginnen, sobald der Gottesdienst endet. In der Regel sind die beiden 90-minütigen Gottesdienste am Sonntagmorgen innerhalb von drei Stunden fertig für die Online-Verbreitung im Internet. Für die TV-Ausstrahlung feilen Sidhom und Anderson zu Beginn der Woche weiter an den Schnitten und liefern das fertige Programm bis Mitte der Woche ab.
"Die Auswirkungen der RXs auf unsere Produktivität sind enorm", sagt Anderson. "Sobald wir auf dem RX auf Stopp drücken, ist das Material sofort auf dem SAN verfügbar. Wir müssen das Material nur noch per Drag-and-Drop in Avid Symphony ziehen, und schon können wir mit dem Schnitt beginnen. Was früher einen ganzen Tag gedauert hat, um das Material zu importieren, dauert jetzt nur noch 45 Minuten. Außerdem können wir mit der Bearbeitung des Line-Cuts des ersten Sonntagsgottesdienstes beginnen, während der zweite Gottesdienst noch aufgenommen wird."
Während dieser Arbeitsablauf zusätzliche Zeit für den Schnitt schafft, erklärt Sidhom einen weiteren Vorteil für den redaktionellen Prozess. "Früher mussten wir, wenn wir eine Aufnahme ersetzen oder erweitern wollten, die Bänder durchgehen und konnten leicht zehn Minuten oder mehr mit der Suche nach dem richtigen Material verbringen. Da das gesamte Filmmaterial von allen Kameras direkt an Avid geliefert wird, ist es bereits vorhanden und wir können alle Aufnahmen, die wir benötigen, mit ein paar Mausklicks abrufen", sagt er.
Was den Schutz des Materials während der Produktion und der Nachbearbeitung angeht, sagt Anderson: "Einer der großen Vorteile von Cinedeck RX ist die redundante Aufzeichnung. Da die RXs direkt mit unserem SAN verbunden sind, haben wir die Sicherheit, zwei Kopien der Medien zu haben - eine auf dem SSD-Schlitten, eine auf dem SAN. Wir können nachts besser schlafen, weil wir wissen, dass das Material an zwei Orten gespeichert ist. Darüber hinaus konnten wir, obwohl wir letztendlich auf LTO-Band archivieren, komplett auf physische Medien wie Videobänder und DVDs verzichten, was den Workflow auf lange Sicht sehr viel kostengünstiger macht."
6/1/2019: Bellevue Baptist hat seine RX-Geräte inzwischen auf ZX20 umgerüstet.